Niederbobritzsch
Seinen Ursprung verdankt Niederbobritzsch Siedlern, die im 12. Jahrhundert aus Franken, Hessen und später aus Thüringen und Sachsen in das Gebiet zogen. Ende des 12. Jahrhunderts erfolgte die Besiedlung des Oberdorfes, die des Niederdorfes Anfang des 13. Jahrhunderts.
Vom 1186 gegründeten Freiberg breitete sich der Bergbau rasch in nördlicher sowie südlicher und südöstlicher Richtung aus. Einer der letzten Bergbauzeugen in der Gemeinde ist der Friedrich-Erbstollen. Sein Mundloch ist in der Schmiedegasse zu sehen.
Die Anfänge der Kirche liegen sicherlich in der Zeit der Ortsgründung.
Eine bedeutende Rolle im Leben von Niederbobritzsch spielen die Mühlen. Im Erbbuch von 1548 werden drei Mühlen genannt, bald darauf steigt ihre Zahl auf sechs, später auf neun. Die älteste aller Mühlen ist die "Schwarzmühle", erbaut im 14. Jahrhundert. Sie ist heute noch als Mischfutterbetrieb für die Landwirtschaft in Betrieb, allerdings ohne Wasserkraft.
Eine Schule besitzt der Ort seit 1567. Es war jedoch nur ein Schulzimmer, das sich im Gebäude des heutigen Gemeindeamtes befand. 1837 wurde im Niederdorf ein neues Schulhaus eingeweiht. Nach dem sächsischen Schulgesetz von 1873 begann 1879 der Bau der Schule am jetzigen Standort. Nach 1990 machte sich ein Schulneubau und die Modernisierung des bestehenden Gebäudes erforderlich.
1859 begann der Bau der Eisenbahnstrecke Tharandt - Freiberg, womit der Bau eines 200 m langen Viadukts über das Tal der Bobritzsch verbunden war. Am 10. August 1862 erfolgte die Einweihung der Strecke. Im Jahre 1966 wurde die Reichsbahnstrecke Dresden - Reichenbach, die unseren Ort durchquert, elektrifiziert.